Die Kosten der Versicherer in der Kfz-Sparte sind im laufenden Jahr erneut kräftig gestiegen. Angesichts der hohen Inflation ist diese Entwicklung wenig überraschend; das Ausmaß der Kostenexplosion für den einen oder anderen Makler womöglich schon. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) prognostizierte bereits im Juli dieses Jahres, dass die deutschen Versicherer in der Kfz-Sparte 2023 einen Verlust von mehr als 2,5 Milliarden Euro einfahren werden.
Ein Kostentreiber ist der überproportional hohe Preisanstieg bei Ersatzteilen, der deutlich über die Inflationsrate hinausgeht. Aber auch die Kosten für Arbeitsleistungen sind kontinuierlich gestiegen. Hochrechnungen des GDV zufolge werden die Ausgaben der Versicherer 2023 einen Rekordwert von ca. 32,8 Milliarden Euro erreichen; rund 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Demgegenüber stehen Beitragseinnahmen in Höhe von nur 30,2 Milliarden Euro (+ 3,7 Prozent zum Vorjahr). In der Gesamtkostenbetrachtung sind Kfz-Verträge 2023 also defizitär.
Höhere Beiträge sind in der Kfz-Versicherung also unausweichlich. Um rentabel zu arbeiten, müssten die Versicherer überdurchschnittlich hohe Prämienanpassungen im zweistelligen Bereich vornehmen. Diesen Schritt scheuen viele Versicherer aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks in der Kfz-Sparte jedoch. Sie gehen stattdessen schrittweise vor und strecken die Prämienanpassungen auf die kommen Jahre, um ihre Marktanteile zu halten. Bei realistischer Betrachtung reichen Erhöhungen um fünf bis zehn Prozent jedoch nicht aus, um die gestiegenen Kosten langfristig zu decken.
Ob die Strategie einer solchen mehrstufigen Prämienanpassung aufgeht, bleibt abzuwarten. Schließlich ist die Wechselbereitschaft der Versicherungsnehmer in der Kfz-Sparte hoch. Gut möglich also, dass der zweite Erhöhungsschritt bei vielen Kunden schon nicht mehr ankommt, weil sie bis dahin zur Konkurrenz gewechselt sind. Sollte die Schadenpreisdynamik an Fahrt verlieren, können Gesellschaften, die ihre Prämien direkt auf ein kostendeckendes Niveau angehoben haben, ihre Beiträge weitgehend halten. Wohingegen Versicherer mit sukzessiver Prämienanpassung der Kostendeckung weiterhin hinterherlaufen und letztendlich womöglich höhere Beiträge erheben müssen als die Konkurrenz.
Ob PKW, LKW oder Motorrad - ohne eine Haftpflichtversicherung darf kein motorisiertes Fahrzeug auf die Straße. Der Haftpflichtschutzschutz ist unabdingbar, damit im Falle eines Unfalls das Opfer angemessen entschädigt werden kann.
Die KFZ-Haftpflicht zahlt für alle Schäden, die Sie anderen beim Gebrauch Ihres Fahrzeugs zufügen. Das können Verdienstausfall, Schmerzensgeld oder im Fall bleibender Gesundheitsschäden auch eine lebenslange Rente sein.
Natürlich sind auch die Kosten für Abschleppen und Reparatur oder die Wiederbeschaffungskosten für das Fahrzeug des schuldlosen Unfallgegners versichert. Braucht der Geschädigte während der Reparaturzeit einen Mietwagen, wird auch dieser innerhalb bestimmter Grenzen von der KFZ-Haftpflicht des Verursachers bezahlt.
Hohe Deckungssummen im Schadensfall
Außerdem prüft die Haftpflichtversicherung grundsätzlich, ob die Ansprüche des Unfallopfers berechtigt sind - unberechtigte oder überhöhte Forderungen wehrt sie mit juristischen Mittel ab.
Als Mindestversicherungssumme sieht der Gesetzgeber in der KFZ-Haftpflicht 7,5 Millionen Euro pro Person vor. Sachschäden müssen bis 1,12 Millionen Euro versichert sein, Vermögensschäden bis 50.000 Euro. Die vertraglichen Deckungssummen der Versicherer sind in der Praxis jedoch deutlich höher.